Philosophisches

Hach ja… #66

„Solange ich noch atme und es vermag, werde ich nicht aufhören, nach Weisheit zu suchen und Euch zu ermahnen und zurechtzuweisen, wen von Euch ich antreffe, mit meinen gewohnten Reden, wie: ‚Bester Mann, als ein Athener aus der größten und für Weisheit und Macht berühmtesten Stadt, schämst Du dich nicht, für Geld zwar zu sorgen, wie Du dessen aufs Meiste erlangest und für Ruhm und Ehre; für Einsicht aber und Wahrheit und für Deine Seele, dass sie sich aufs Beste befinde, sorgst Du nicht.“

Sokrates

Allen Watts: Dies ist ES

Es überfiel mich mit äußerster Klarheit: nichts davon beruhte darauf, daß ich es so sah; die Dinge lagen nun einmal so, ob ich es verstand oder nicht, und wenn ich es nicht verstünde, wäre das immer noch ES.

Allen Watts: Dies ist ES. Über Zen und spirituelle Erfahrung. Reinbek, 1985

Heilung durch geschicktes Denken

„Achtsamkeit in Bezug auf das Denken heißt nicht, dass wir unsere Gedanken loswerden müssen, sondern dass wir lernen, mit ihnen geschickt umzugehen. In der buddhistischen Tradition über wir uns darin, den denkenden Geist zu möglichst klarem und sinnvollem Denken zu bringen. Natürlich müssen wir denken, planen, organisieren. Wir müssen schöpferisch denken und uns Dinge bildlich ausmalen, was im Buddhismus ebenfalls als Aktivität des Denkens gilt. Umsichtiges Denken ist eine wertvolle Gabe. Unsere Gedanken geben uns die Richtung vor. Sie bringen uns Einsicht, Unterscheidungsvermögen und klare Analyse. Sie verbinden uns mit dem Leben um uns herum. Wenn wir im Herzen ruhen, dann können wir das Denken auf weise Art nutzen. Wir können auf heilsame Weise planen oder organisieren.“

Jack Kornfield: Das weise Herz. Die universellen Prinzipen buddhistischer Psychologie, München 2008.

Udo Lindenberg: Ganz anders

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https://www.youtube.com/watch?v=9E94wX0cwdk

Eigentlich bin ich ganz anders
Ich komm’ nur viel zu selten dazu
Du machst hier grad’ mit einem Bekanntschaft
Den ich genauso wenig kenne wie du

Ich hab’ so viel’ Termine
In der Disco, vor Gericht und bei der Bank
Da schick’ ich einfach meine Vize-Egos
Und das wahre ich bleibt lieber im Schrank

Hoffen auf Glück als Falle

Man erofft nur, was man nicht hat. Hofft man auf Glück, heißt das, dass es einem fehlt. Ist es da, worauf soll man dann noch hoffen? Dass es bleibt? Das heißt, man fürchtet, dass es zu Ende gehen könnte, und da löst sich das Glück bereits in Angst auf. Das ist die Falle der Hoffnung, mit oder ohne Gott: Vor lauter Hoffen auf das Glück von morgen verbieten wir uns, es heute zu leben.“

Comte-Sponville, André: Woran glaubt ein Atheist? Zürich, 2014.

Vom Sinn des Lebens

„Gut, setzen Sie den Zusatzjoker: Fragen Sie mich! Ich weiß die Antwort. Ehrlich. Sie wissen sie auch. Immer noch nicht draufgekommen? Sie wollen es unbedingt schwarz uf weiß. Sie wissen, der Kopf ist zum Denken da – aber taugt auch, um gegen die Wand zu rennen. Aber gut, dann machen wir jetzt ernst. Was ist der Sinn des Lebens? Hier ist die letzte, die allerletzte Gegenfrage: Würden Sie die Fragen einem spielenden Kind stellen? Würden Sie die Frage Ihrem eigenen Kind stellen?“

Eisenhauer, Gregor: Die zehn wichtigsten Fragen des Lebens in aller Kürze beantwortet. Köln, 2014.
(Ein GUTES Buch!)

Hach ja… #61

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freye Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu ächter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.

Novalis

Hach ja… #59

„Bevor wir jemand anderen Gewalt antun, müssen wir uns selbst Gewalt antun, um uns dann als Opfer sehen zu können.“

Ralf Bongartz

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