YourWay2Life wünscht allen von Burnout betroffenen Menschen von Herzen frohe Weihnachten und alles Gute für ein gesundes und zufriedenes 2020! Kommt gut ins neue Jahr! Auf dass sich die Dinge so entwickeln, wie es gut für Euch ist!
„Es gibt keine andere Wirklichkeit, als die gegenwärtige Wirklichkeit, so daß – selbst wenn man endlose Zeitalter leben würde – ein Für-die-Zukunft-leben immerwährend am eigentlichen Punkt vorbeigehen würde. Es ist gerade die Realität der Gegenwart, dieses bewegte, lebendige JETZT, das sich aller Erklärung und Beschreibung entzieht. Hier ist diese mysteriöse, wirkliche Welt, die Worte und Ideen nie festzunageln vermögen. Immer nur für die Zukunft leben heißt, daß wir nicht mehr in Fühlung sind mit der Quelle und dem Mittelpunkt des Lebens, und als Ergebnis kam all die Magie des Benennens und Denkens zu etwas, wie einem vorübergehenden Zusammenbruch.“
Menschen, die an Depression erkranken, fühlen sich nicht nur einsam, sondern oft von sich selbst distanziert oder depersonalisiert. Das steigert die Suizid-Gefahr und macht diese Krankheit so gefährlich. Auf Spektrum.de fand sich kürzlich ein lesenswerter Artikel zu diesem Phänomen: Entgleistes Ich
Warum arbeiten wir so viel? Woher kommt die Arbeitswut, die so viele Menschen in den Burnout mit all ihren psychischen Störungen stürzt. Ein paar Antworten findet man im sehr informativen radioWissen-Podcast des Bayerischen Rundfunks: Seit wann wir für die Arbeit brennen – Geschichte der Arbeitsfreude.
Können sich Betroffene zu Ihrem Burnout öffnen? Sollten wir das vielleicht sogar verstärkt? Oder doch besser nicht? Die Erfahrungen von Betroffenen sind ja meist durchwachsen. Allerdings: Im öffentlichen Diskurs verändere sich etwas zum Besseren. Firmen gehen offener und besser mit dem Leistungstabu Burnout um. Das zumindest findet Diplom-Psychologin Madeleine Leitner im Interview auf t3n.de. Die meisten Betroffenen würden es sich wohl wünschen: „Wie du im Job über Burnout reden kannst„.
„Aus einer kapitalismuskritischen Sicht lassen sich die aktuellen Subjektivierungstendenzen eher als ultimativer Sieg des Kapitalismus beobachten: Während der Kapitalismus bisher noch auf die hierarchische Kontrolle der widerständigen Arbeitskräfte angewiesen war, hat sich die Kopplung von Karriere mit Selbstbild und Identität der Subjekte mittlerweile soweit verfestigt, dass diese das Ideal der Leistung ‚beyond the call of duty‘ zum Ziel ihrer Selbstverwirklichung erkoren haben. […] So lässt sich die drastische Zunahme psychischer Erkrankungen als Symptom der entgrenzten Arbeitswelt lesen, die die Menschen zu selbstschädigendem Verhalten verleitet. […] Aus dieser Perspektive wären der mit der neuen Arbeitswelt für viele Arbeitnehmer verbundene Zugewinn individueller Freiheiten und das Risiko der Selbstausbeutung zwei Seiten derselben Medaille.“
Ameln, Falko; Heintel, Peter: Macht in Organisationen. Denkwerkzeuge für Führung, Beratung und Change Management. Stuttgart, 2016.
„Leiden ist also der Anstoß zum Erkennen falscher Grenzen. Richtig verstanden, ist es daher befreiend, denn es weist über alle Grenzen hinaus. Wir leiden also nicht, weil wir krank sind, sondern weil kluge Einsicht aufsteigt. Damit die Geburt der Einsicht nicht fehlschlägt, ist jedoch das richtige Verstehen des Leidens notwendig. Wir müssen es richtig deuten, um in es hineinzugehen, es zu leben und schließlich über es hinaus zu leben. Wenn wir das Leiden nicht richtig verstehen, bleiben wir einfach mittendrin stecken – wir suhlen uns darin, weil wir nicht wissen, was wir sonst tun sollen.“
Wilber, Ken: Wege zum Selbst. Östliche und westliche Ansätze zu persönlichem Wachstum. München, 2008
„Anders ausgedrückt, die Arbeit ist für über 90 Prozent der Arbeitnehmer weltweit viel öfter eine Quelle der Frustration als eine Quelle der Erfüllung. Was für eine soziale, emotionale und vielleicht sogar ökonomische Verschwendung: 90 Prozent der Erwachsenen verbringen die Hälfte ihres wachen Daseins damit, Dinge zu tun, die sie lieber nicht täten, und das an einem Ort, an dem sie lieber nicht wären.“
Schwartz, Barry: Warum wir arbeiten? Frankfurt am Main, 2015
„Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen, besteht darin, mit sich selbst, mit den eigenen inneren Dynamiken zurechtzukommen und so mit versöhntem Herzen zu kämpfen.“
Bordt, Michael: Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen. Vom Mut zum selbstbestimmten Leben. München, 2017
„Also enthält jedes Symptom – eine Depression, Angst, Langeweile oder Furcht – irgendeine Facette des Schattens, eine projizierte Emotion oder einen Zug oder eine Eigenschaft. Wir müssen verstehen, dass unsere Symptome, so unangenehm sie sein mögen, nicht mit Widerstand belegt, geringgeschätzt oder vermeiden werden dürfen, denn sie enthalten den Schlüssel zu ihrer eigenen Auflösung. Ein Symptom bekämpfen heißt, lediglich, den in dem Symptom enthaltenen Schatten bekämpfen und das ist ja gerade, was am Anfang das Problem verursacht hat.“
Wilber, Ken: Wege zum Selbst. Östliche und westliche Ansätze zu persönlichem Wachstum. München, 2008
„Vor seinem Ende sprach Rabbi Sussja: In der kommenden Welt werde ich nicht gefragt werden: ‚Warum bist du nicht Moses gewesen?‘ Die Frage wird vielmehr lauten: ‚Warum bist du nicht Sussja gewesen?'“
Alles ist anders! Alles ist außer Rand und Band! Wie kommen wir nur wieder in die Balance? Das ist selbst unter normalen Umständen eher schwer, wie hier im Podcast von BR2-RadioWissen bestätigt wird: Das rechte Maß – Balance und Beschränkung. Der Lohn für die Anstrengung ist aber nicht weniger als: Zufriedenheit.
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