Grundlagen für Burnout – aus soziologischer und philosophischer Sicht
„Das spätmoderne Leistungssubjekt geht keiner Pflichtarbeit mehr nach. Nicht Gehorsam, Gesetz und Pflichterfüllung, sondern Freheit und Freiwilligkeit bilden sein Maxime. Von der Arbeit erwartet es vor allem Lustgewinn. Es handelt auch nicht auf das Geheiß des Anderen hin. Vielmehr hört es vor allem auf sich selbst. Es hat ja ein Unternehmer seiner selbst zu sein. So entledigt es sich der Negativität des gebietenden Anderen. Diese Freiheit vom Anderen ist aber nicht nur emanzipierend und befreiend. Die verhängnisvolle Dialektik der Freieheit lässt diese in neue Zwänge umschlagen.“
Byung-Chul Han: Burnoutgesellschaft. In: Ders.: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016