Psychopathie

„Ich habe mich oft gefragt und keine Antwort gefunden…“

Zunächst die schlechte Nachricht: Das unsoziale, rüpelhafte Verhalten nimmt angeblich zu. So berichtet es zumindest Heiko Ernst in seinem lesenswerten Post des Blogs von „Psychologie Heute“ über dieses beklagenswertes Phänomen. Deshalb schnell die guten Nachrichten: Wir können etwas dagegen. Auch wenn es den meisten von uns schwer fallen dürfte. Was wir tun können, ist im Artikel zu lesen: „Das Arschloch ist immer der andere„.

Und weil es so schön ist, auch hier das zitierte Gedicht von Gottfried Benn:

MENSCHEN GETROFFEN

Ich habe Menschen getroffen, die,
wenn man sie nach ihrem Namen fragte,
schüchtern – als ob sie gar nicht beanspruchen könnten,
auch noch eine Benenung zu haben ?
„Fräulein Christian“ antworteten und dann:
„wie der Vorname“, sie wollten einem die Erfassung erleichtern,
kein schwieriger Name wie „Popiol“ oder „Babendererde“ ?
„wie der Vorname“ – bitte, belasten Sie Ihr Erinnerungsvermögen nicht!

Ich habe Menschen getroffen, die
mit Eltern und vier Geschwistern in einer Stube
aufwuchsen, nachts, die Finger in den Ohren,
am Küchenherde lernten,
hochkamen, äußerlich schön und ladylike wie Gräfinnen ?
und innerlich sanft und fleißig wie Nausikaa,
die reine Stirn der Engel trugen.

Ich habe mich oft gefragt und keine Antwort gefunden,
woher das Sanfte und das Gute kommt,
weiß es auch heute nicht und muß nun gehn.