Nachts scheinen Sorgen schlimmer als tagsüber. Das gilt besonders für depressiv veranlagte Menschen. Warum das so ist, ist hier auf spektrum.de nachzulesen: „Warum erscheinen uns Sorgen nachts schlimmer.
Bis zum 13.10. ist in der ARTE-Mediathek noch die Dokumentation „Die heilsame Kraft der Meditation“ abrufbar. Sehr lohnenswert. (Danke Aleks für den Tipp!). Aus der Sender-Ankündigung:
Klinische Studien zeigen, dass Meditation einen positiven Einfluss auf unser Gehirn hat. Die Wissenschaft erforscht, inwiefern die mentale Praxis wirksam bei Schmerzen, Depressionen und Ängsten ist. Kann die Meditation möglicherweise Krankheiten heilen oder uns gar ganz vor ihnen bewahren?
Die Depression ist […] objektlos und daher nicht gerichtet. Es ist sinnvoll, die Depression auch von der Melancholie zu unterscheiden. Der Melancholie geht eine Verlusterfahrung voraus. Daher steht sie nie immer noch in einer Beziehung, nämlich in einer negativen Beziehung zum Abwesenden. Die Depression ist dagegen von jeder Beziehung und Bindung abgeschnitten.
Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016
Ich verstand nicht, warum sich einer umbringen wollte. Auch nach all den Wochen verstand ich es nicht. Also, irgendwie verstand ich es schon, aber ich verstand nicht, dass es einer wirklich versuchte. Traurig sein und sich umbringen wollen, das waren zwei ganz verschiedene Paar Stiefel. Ich wusste, was Depressionen waren. Meine Mutter hatte es mir erklärt. Das war, wenn einer bloß noch dasaß. Oder lag. Und nichts mehr tun konnte. Normalerweise führte ein Gedanke zum nächsten. Aber wenn man Depressionen hatte, führte kein Gedanke irgendwohin. Er hörte einfach auf. Ein Gehirn mit Depressionen, das war wie ein Fahrrad mit einem kaputten Tretlager. Man konnte strampeln, wie man wollte, aber man kam doch nicht vom Fleck.
Im SWR lief im September der Radio-Essay „Besser scheitern: Das Panorama des Misserfolgs wird neu definiert“, der sich sehr tiefgreifend sozio-philosophisch mit einem Thema befasst, das für Menschen mit Burnout von sehr zentraler Bedeutung ist. Der Podcast gibt sehr viele Denkanstöße und ist sehr hörenswert. Allerdings nur für Menschen, die schon weiter auf ihrem Weg zur Genesung sind und stabil! Das ist ein ernst gemeinter Hinweis.
„Heute schon leben immer mehr Menschen in Großstädten, 2050 werden laut UN zwei Drittel aller Erdenbewohner in Städten wohnen. Menschen, die in Städten leben, erleiden häufiger eine psychische Erkrankung als die im ländlichen Raum. Bei affektiven Erkrankungen wie einer Depression ist das Risiko für Städter
„Heute schon leben immer mehr Menschen in Großstädten, 2050 werden laut UN zwei Drittel aller Erdenbewohner in Städten wohnen. Menschen, die in Städten leben, erleiden häufiger eine psychische Erkrankung als die im ländlichen Raum. Bei affektiven Erkrankungen wie einer Depression ist das Risiko für Städter
Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006, S. 60ff.
„Manche Menschen können mit Verlusten besser umgehen als andere. Warum? Besonders Säuglinge und Kinder neigen in solchen Fällen zu Panik und biologischem Stress, da sie von sozialer Unterstützung weitaus abhängiger sind als Ältere. Aber auch Erwachsene reagieren außerordentlich stark, jedenfalls stärker, als andere Menschen dies in einer gleichartigen Situation tun würden. Wenn es nicht an der besonderen Schwere des Verlustereignisses liegt, kann dies dadurch bedingt sein, dass ein in frühen Jahren erlebter Mangel an Bindungen im späteren Leben der Betroffenen zu einem so genannten unsicheren Bindungsmuster geführt hat, was bedeutet, dass sich auf jedes befürchtetete oder tatsächliche Problem in zwischenmenschlichen Beziehungen eine ungewöhnlich heftige neurobiologische Angst- und Stressreaktion einstellt. […] Frühe Erfahrungen von mangelnder Fürsorge hinterlasen eine Art biologischen Fingerabdruck, indem sie das Muster verändern, nach dem Gene in späterer Zeit auf Umweltreize reagieren.*“
Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006
„Die Argumente, die den Menschen aus biologischer Sicht als Beziehungswesen ausweisen, beziehen sich auf drei fundamentale biologische Kriterien: Zum einen sind die Motivationssysteme des Gehirns in entscheidender Wiese auf Kooperation und Zuwendung ausgerichtet und stellen unter andauernder sozialer Isolation ihren Dienst ein. Zweitens führen schwere Störungen oder Verluste maßgeblicher zwischenmenschlicher Beziehungen zu einer Mobilmachung biologischer Stresssysteme. Aus beiden, sowohl aus der Deaktivierung der Motivations- als auch aus der Aktivierung der Stresssysteme, können sich gesundheitliche Störungen ergeben. Dies macht deutlich, dass Menschen nicht für eine Umwelt ‚gemacht‘ sind, die durch Isolation oder ständige Konflikte gekennzeichnet ist. Ein drittes, bislang nicht erwähntes neurobiologisches Kriterium, das den Menschen als Beziehungswesen kennzeichnet, ist das System der Spiegelnervenzellen. […] Das System dieser besonderen Zellen sorgt dafür, dass ein Individuum das, was es bei einem anderen Individuum der gleichen Art wahrnimmt, im eigenen Organismus – im Sine einer stillen inneren Simulation – nacherlebt. Dadurch ergeben sich weit reichende […] Möglichkeiten sozialer Resonanz.“
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.