Hach ja… #16
„Wenn ein Fortschritt eintreten soll, muss zuerst jemand da sein, der ihn bemerkt und mit anderen darüber spricht.“
Ben Furman, Tapani Aloha
In: Die Zukunft ist das Land, das niemandem gehört…
Stuttgart 1995
„Wenn ein Fortschritt eintreten soll, muss zuerst jemand da sein, der ihn bemerkt und mit anderen darüber spricht.“
Ben Furman, Tapani Aloha
In: Die Zukunft ist das Land, das niemandem gehört…
Stuttgart 1995
von Schlippe, Arist; Schweitzer, Jochen: Systemische Interventionen. Göttingen 2009
„Das Schlüsselwort für die Suche nach Lösungsdynamiken ist der Ausgleich von Geben und Nehmen. Schuld und Unschuld in Systemen hängen eng damit zusammen. Der Geber im System ist dabei meist in einer scheinbar vorteilhaften Position, seine Position ist die Unschuld. Wer nimmt, macht sich schuldig. Manchmal versuchen Menschen, dieser Dynamik auszuweichen und ‚unschuldig‘ durchs Leben zu gehen, sie vermeiden auf diese Weise, am sozialen Austausch teilzuhaben. Die Weigerung zu nehmen, oft mit Depression verbunden, versteckt sich hinter vielen Begründungen: Es sei nicht das Richtige, es sei zu wenig und Ähnliches. Da, wo es möglich wird, zu nehmen (vor allem von den Eltern), erfahren die Betreffenden oft eine enorme Zufuhr an Energie und Kraft. Ähnlich verhält es sich mit der Idee, es könne möglich sein, nur als Gebender durchs Leben zu gehen (Helfer-Ideal). Auch diese Vorstellung wird als beziehungsfeindlich beschrieben. Der Ausgleich im System, ein ständiges Geben und Nehmen, geht mit der Erkenntnis einher, dass es unmöglich ist, unschuldig durch das Leben zu gehen, und dass es manchmal keine andere Möglichkeit gibt, Ausgleich herzustellen, als zu danken.“
„Menschen sieht man nicht wie Häuser, Bäume oder Sterne. Man sieht sie in der Erwartung, ihnen auf eine bestimmte Weise begegnen zu können und sie dadurch zu einem Stück des eigenen Inneren zu machen. Die Einbildungskraft schneidet sie zurecht, damit sie zu den eigenen Wünschen und Hoffnungen passen, aber auch so, dass sich an ihnen die eigenen Ängste und Vorurteile bestätigen können. Wir gelangen nicht einmal sicher und unvoreingenommen bis zu den äußeren Konturen eines anderen… Und so sind wir uns doppelt fremd, denn zwischen uns steht nicht nur die trügerische Außenweilt, sondern auch das Trugbild, das von ihr in jeder Innenwelt entsteht. Ist sie ein Übel, diese Fremdheit und ferne? Müsste uns ein Maler mit weit ausgestreckten Armen darstellen, verzweifelt in dem vergeblichen Versuch, die anderen zu erreichen? Oder sollte uns sein Bild in einer Haltung zeigen, die Anderen zu erreichen? Oder sollte uns sein Bild in einer Haltung zeigen, in der Erleichterung darüber zum Ausdruck kommt, dass es diese doppelte Barriere gibt, die auch ein Schutzwall ist?“
Pascal Mercier
„Nachtzug nach Lissabon“
„Bei dem Bild oben rechts empfinde ich große Betroffenheit, es macht mich fast etwas traurig und hat so etwas Bedrückendes.“
Ich will sofort nach Hause. Auf das Bild oben rechts hat Heike eine dunkelblaue Blume gemalt, na und? Immerhin eine Blume, was soll dieses Theater, die Blame ist halt dunkelblau, vielleicht war Dunkelblau übrig in Heies Malkasten. Das hier kann jedenfalls nicht die Lösung meines Problems sein, ich werde gleich morgen abreisen. Leider habe ich keine Idee wohin, denn ich bin verzweifelt, und zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf.
Striemer, Rüdiger: Raus! Mein Weg von der Chefetage in die Psychiatrie und zurück. Berlin, 2015.
Ein Hinweis aus unseren Reihen (Danke!) für alle AOK-Versicherten: Offenbar kooperiert nun auch die AOK mit Vincentro, einem sehr hilfreichen Programm, das Patienten mit psychischen Krankheiten eine zusätzliche Anlaufstelle bietet – parallel zur ärtzlichen oder therapeutischen Betreuung. Das Modell stammt aus Skandinavien, wo diese unterstützende Art von Betreuung schon seit Jahren sehr erfolgreich eingesetzt wird. Und auch von uns haben einige dieses gute Angebot in Anspruch genommen und als mehr als hilfreich empfunden!
Im Rahmen ihres Programms „Netzwerk Psychische Gesundheit“ hatte bislang die Techniker als große Krankenkasse die Betreuung durch Vincentro angeboten und einige andere kleinere Krankenversicherungen. Jetzt kommt glücklichweise also auch die AOK dazu. Anderweitig Versicherten ist aber offenbar möglich, bei ihrer Kasse anfragen zu lassen. Mehr dazu unter „Patienteninformation“ auf der Website von Vincentro.
„Allgemein gesagt: Glück ist nur gut, wenn es angebracht ist; wenn Traurigkeit angebracht ist, ist es besser traurig zu sein.“
Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler und Philosphen
„Das Heilmittel für Einsamkeit ist das Alleinsein.“
Marianne Moore, Dichterin
„Ein Bedürfnis wird nicht sowohl von denen, welche es auf unmittelbare Weise haben, als vielmehr durch solche hervorgebracht, welche durch seine Entstehung einen Gewinn suchen.“
Georg Friedrich Hegel
Grundlinien der Philosophie des Rechts
„Lebensqualität ist sicherlich nicht in Jahren messbar, sondern in der Intensität der Freude und den fruchtbaren Konsequenzen der Existenz.“
James Lovelock
„Gaias Rache“, Berlin 2007
„Wir befinden uns in der paradoxen Situation, dass wir uns zu immer neuen Höchstleistungen antreiben, nicht weil wir denken, sie seien der Mühe wert, sondern weil jede Tätigkeit, wie nutzlos sie auch sein mag, besser ist als keine Tätigkeit. Wir müssen an die Möglichkeit echter Muße glauben – sonst ist unsere Lage tatsächlich verzweifelt.“
Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen
R. & E. Skidelsky: Wie viel ist Genug? München 2013
„Die Bereitschaft von Spitzenverdienern, länger zu arbeiten als früher, zeugt womöglich nicht von mehr Interesse an ihrer Arbeit, sondern von größerer Unsicherheit ihrer Einkommen.“
Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler & Philosophen
Es gibt nichts anderes als das tägliche Leben.
Joko Beck, Zen-Meisterin
„Um die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu realisieren, müssen wir vor allem die eigene Erfahrung und das eigene Leben schätzen lernen.“
Frank Berzbach, Autor
„Der Zorn verschleudert die Erkenntnis, Langmut sammelt sie ein.“
Euagrios Pontikos,
Mönch im 4. Jahrhundert