Allgemein

Was ist eine Krankheit?

„Eine Krankheit im medizinischen Sinne ist ein regelwidriger körperlicher oder geistiger Zustand, der eine Heilbehandlung erfordert.“

Aus: Rechtliche und praktische Probleme der krankheitsbedingten Kündigung. Von Christian Betz-Rehm, André A. Schiepel, Katharina Kanne

Oliver Kahn: Überforderung macht Spaß?

Kahn, Oliver: Ich. Erfolg kommt von innen. München, 2008

Das Irre ist, dass man selbst im Augenblick der reinen Erschöpfung sich nicht zwangsläufig daranmacht, etwas dagegen zu unternehmen. Etwa eine Pause zu machen. Abstand zu gewinnen. Oder gar ganz aufzuhören. Mein langjähriger Trainer und – man muss fast sagen – Weggefährte durch viele Triumphe und Niederlagen, Ottmar Hitzfeld, hat es mal perfekt auf den Punkt gebracht. Er sprach von der Schicksalsgemeinschaft der „Gezeichneten“, der „Ausgelaugten“, nicht ohne aber gleich hinzuzufügen: den „Besessenen“. Da ticken wir beide absolut synchron: Wenn wir in der Position waren, die Hand nach drei Titeln innerhalb einer Saison auszustrecken, dann wollten wir die Dinger auch heimfahren. Selbst wenn wir längst auf Reserve liefen. Selbst wenn wir den Karren dazu hätten kilometerweit schieben müssen, barfuß oder auf den Knien oder überhaupt nur noch auf dem Boden robbend. Und wir hatten sogar noch Spaß dabei, unbedingten Spaß. Es ist toll, aber es ist nicht gut – ein Widerspruch? Es ist ein bisschen wie mit einem Waldbrand. Ein Funke, und man brennt, lichterloh. Das Bild stimmt vollumfänglich: Man droht dabei auch abzubrennen. Es bleibt dann nicht viel über.

Aus: Kahn, Oliver: Ich. Erfolg kommt von innen. München, 2008

Depression versuchen zu verstehen #2

_muedigkeitsgesellschaftDie Depression ist […] objektlos und daher nicht gerichtet. Es ist sinnvoll, die Depression auch von der Melancholie zu unterscheiden. Der Melancholie geht eine Verlusterfahrung voraus. Daher steht sie nie immer noch in einer Beziehung, nämlich in einer negativen Beziehung zum Abwesenden. Die Depression ist dagegen von jeder Beziehung und Bindung abgeschnitten.

Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016

BR2 radioWissen: Seit wann wir für die Arbeit brennen

„Zu einer kompetenten Arbeitskraft und zu einem kompetenten Arbeitnehmer gehört es auch, sich so Grenzen setzen zu können, dass die Leistungsfähigkeit auf Dauer erhalten bleibt.“

„Nur wer einmal gebrannt hat, kann auch ausbrennen.“ Ein Satz, der manchem von uns sehr bekannt vorkommt. Ebenso wie die Frage: Wieso bin ich für die Arbeit so sehr über meine Grenzen gegangen? Wer wissen will, wie es dazu kam und im breiten Stile immer noch kommt, und wer erfahren möchte, dass dies kein modernes Phänomen ist, von dem nur Einzelne betroffen sind, sondern im Gegenteil ein schon relativ lange sehr bewusst gesteuertes ist, der höre diesen sehr erhellenden, wärmstens empfohlenen BR2-Podcast: „Seit wann wir für Arbeit brennen.

„Zu einer kompetenten Arbeitskraft und zu einem kompetenten Arbeitnehmer gehört es auch, sich so Grenzen setzen zu können, dass die Leistungsfähigkeit auf Dauer erhalten bleibt.“