Mark Oliver Everett: Glückstage in der Hölle

Mark Oliver Everett ist der Kopf der Band „Eels“. Aus seiner Autobiographie „Glückstage in der Hölle. Wie die Musik mein Leben rettete.“ Köln 2009, S. 208f.:


„I’m turning out just like my father
Though I swore I never would
Now I can say that I have love for him
I never really understood

What it must have been like for him
Living inside his head
I feel like he’s here with me now
Even though he’s dead

Es tut mir unglaublich gut, meinem Vater seine Schwächen zu vergeben. Als ob mir eine große Last von den Schultern genommen wird. Ich verstehe jetzt, was damit gemeint ist, wenn man sagt, dass es einem selbst mehr schadet als dem anderen, wenn man einen Groll gegen jemanden hegt, denn ich fühle, wie mein Körper leichter wird, als ich diese Worte singe. Ich denke daran, dass ich immer böse auf meinen Vater war, weil er nicht mehr Rücksicht auf sich nahm. Dass er nie zum Arzt ging, fettleibig wurde, drei Schachteln am Tag rauchte, soff wie ein Loch und nie Sport trieb. Aber dann fällt mir ein, was sein Kolleg e erzählte: Mein Vater hatte vor seinem Tod gesagt, dass er ein gutes Leben gehabt hätte und zufrieden war. Mir wird klar, dass der Lebensstil meines Vaters auch seine Vorzüge hatte. Er aß, rauchte und trank, wie es ihm gefiel, und eines Tages starb er plötzlich. Wenn ich an einige andere Möglichkeiten denke, die ich miterlebt habe, dann scheint es mir gar nicht so schlecht, wenn man einfach seinen Spaß hat und dann plötzlich stirbt.

It’s not all good and it’s not all bad
Don’t believe everything you read
I’m the only onwe who knowa what it’s like
So I thought I’d better tell you
Before I leave

Ich denke daran, dass mein Vater nie viel mit mir sprach, und wie gut es gewesen wäre, wenn er sich einfach mit mir hingesetzt und Klartext geredet hätte. Was ist, wenn ich irgendwann ein Kind habe, das wissen will, wie es in meinem Kopf aussah?“