Achtsamkeit

Warum es sich lohnt, daran zu arbeiten

Manchmal tun wir uns in der eigenen Familie besonders schwer damit, gut miteinander umzugehen und zu kommunizieren, weil wir ähnlich leidvolle Erfahrungen teilen und auch in ähnlicher Weise auf Leidvolles reagieren. Das Leid unsere Eltern wurde ihnen von ihren Eltern übertragen und denen von ihren jeweiligen Vorfahren. Erst wenn Sie ihr eigenes Leid zu verstehen beginnen und sich mit sich selbst versöhnen, wird dieses Leid nicht mehr an künftige Generationen weitergegeben. Die Arbeit der achtsamen Kommunikation ist also nicht nur für uns unsere Liebsten wichtig, sondern auch für unsere Nachfahren.

Thich Nhat Hanh

Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten

„Wenn Ihnen diese Art von Entmutigung, müssen Sie vor allem langsamer treten; langsamer treten müssen Sie sowieso, ob sie wollen oder nicht, der Unterschied liegt darin, daß Sie bewußt langsamer treten, noch einmal durchgehen, was Sie schon für erledigt hielten, um festzustellen, ob die Dinge, die Sie für wichtig hielten, wirklich so wichtig waren, und … na ja … einfach die Maschine anstarren. Dagegen ist nichts zu sagen. Einfach eine Zeitlang mit der Maschine leben, sie betrachten, wie man eine Angelschnur betrachtet, und Sie können sich darauf verlassen, über kurz oder lang werden Sie so sicher wie das Amen in der Kirche ein leichtes Rucken spüren, eine kleine bescheidene Tatsache, die schüchtern anfragt, ob Sie an ihr interessiert sind. Das ist das Prinzip, das dafür sorgt, daß die Welt nicht stehenbleibt. Man muß sich für sie interessieren.“

Robert, M. Pirsig: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Frankfurt, 2017

 

Spektrum.de: Sich selbst helfen mit Selbstmitgefühl

Unsereiner fragt sich ja wirklich oft, was helfen kann, uns aus der misslichen, schmerzvollen Lage zu befreien, die eine Burnout-Krise bedeutet. Ein gutes Mittel ist, sich selbst verzeihend und mitfühlend zu begegnen, wie dieser Artikel auf Spektrum.de nahelegt. Ein Ansporn, uns diese Kompetenz zu erwerben, die  bei uns vielleicht erst einmal weniger ausgeprägt ist: Wer sich selbst verzeiht, leidet weniger unter Schmerzen

Heilung durch geschicktes Denken

„Achtsamkeit in Bezug auf das Denken heißt nicht, dass wir unsere Gedanken loswerden müssen, sondern dass wir lernen, mit ihnen geschickt umzugehen. In der buddhistischen Tradition über wir uns darin, den denkenden Geist zu möglichst klarem und sinnvollem Denken zu bringen. Natürlich müssen wir denken, planen, organisieren. Wir müssen schöpferisch denken und uns Dinge bildlich ausmalen, was im Buddhismus ebenfalls als Aktivität des Denkens gilt. Umsichtiges Denken ist eine wertvolle Gabe. Unsere Gedanken geben uns die Richtung vor. Sie bringen uns Einsicht, Unterscheidungsvermögen und klare Analyse. Sie verbinden uns mit dem Leben um uns herum. Wenn wir im Herzen ruhen, dann können wir das Denken auf weise Art nutzen. Wir können auf heilsame Weise planen oder organisieren.“

Jack Kornfield: Das weise Herz. Die universellen Prinzipen buddhistischer Psychologie, München 2008.