Stress

HBR: Ein Frühwarnsystem für Stress im Team

Burnout ist kein Problem allein von Einzelnen, sondern ergibt sich meistens aus Stresskrisen in der Arbeit, an welchen mehrere Menschen und Umstände beteiligt sind. Es ist also ein systemischer Prozess.

Wer Burnout verhindern helfen möchte, sollte deshalb Stresskrisen im Team verhindern. Die Harvard Business Review gibt in diesem (englischsprachigen) Post Ideen, wie dies gelingen kann: „An Early Warning System for Your Team’s Stress Level„. Soviel sei schon mal verraten: Mit dem Satz: „Wem es zu viel wird, der soll gehen!“, ist es nicht getan.

 

 

»Wem es zu viel wird, der soll gehen?« – Führungsstrukturen und organisatorischer Stress

Hier ein Hinweis auf einen Artikel von mir zum Thema, wie Führung, Organisation, Stress und Ausbrennen zusammenhängt: „»Wem es zu viel wird, der soll gehen?« – Führungsstrukturen und organisatorischer Stress„:

Wenn Teams in Stress geraten oder es gar zu Fällen von Burnout kommt, so ist dies nicht nur für die Betroffenen oder die Teams ein Problem: Die Leistung des gesamten Unternehmens steht auf dem Spiel – und zwar auf längere Sicht. Dabei sind Stress und Burnout keine Laune des Schicksals. Es ist ein hausgemachtes Problem. Verursacht durch die Unternehmensstrukturen und das Verhalten der Vorgesetzten.
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SPIEGEL ONLINE: Die guten Seiten des Stress

Unsereiner hat ja oft mit den negativen Auswirkungen von Stress zu kämpfen. Dabei hat Stress auch seine guten Seiten. Hierauf wurde kürzlich auf spiegel.de hingewiesen. Auch wenn der Artikel mit einem Titel überschrieben ist, der für viele von uns vielleicht momentan nicht so gut kommt, sei hier trotzdem darauf hingewiesen: „Her mit dem Stress„!

Wer Hilfestellungen zum guten Umgang mit Stress sucht, der wird z.B. in dieser Broschüre der Techniker Krankenkasse und oder auch im sonstigen umfangreichen Infomaterial auf der TK-Seite im Internet fündig: Was ist Stress?

Auf unserer Literaturseite finden sich dann auch darüber hinausgehende Hinweise.

Zur Erinnerung: „Macht die Großstadt krank?“

Max-PlanckNoch einmal sei an den interessanten Vortrag erinnert, der am Montag kommender Woche am Max-Planck-Institut für Psychiatrie gehalten wird:

„Macht die Großstadt krank? Stress, Burnout und Depression.“

  • Datum: 11.10.2016
  • Uhrzeit: 18 Uhr 30 bis 20 Uhr
  • Vortragender: Prof. Dr. Dr. Martin E. Keck
  • Ort: Hörsaal des Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Hier geht’s zur Seite des Max-Planck-Instituts.

Aus der Ankündigung:

„Heute schon leben immer mehr Menschen in Großstädten, 2050 werden laut UN zwei Drittel aller Erdenbewohner in Städten wohnen. Menschen, die in Städten leben, erleiden häufiger eine psychische Erkrankung als die im ländlichen Raum. Bei affektiven Erkrankungen wie einer Depression ist das Risiko für Städter

Veranstaltungshinweis: Macht die Großstadt krank?

Max-PlanckDas Max-Planck-Institut für Psychiatrie kündigt einen einen interessanten Vortrag an:

„Macht die Großstadt krank? Stress, Burnout und Depression.“

  • Datum: 11.10.2016
  • Uhrzeit: 18 Uhr 30 bis 20 Uhr
  • Vortragender: Prof. Dr. Dr. Martin E. Keck
  • Ort: Hörsaal des Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Hier geht’s zur Seite des Max-Planck-Instituts.

Aus der Ankündigung:

„Heute schon leben immer mehr Menschen in Großstädten, 2050 werden laut UN zwei Drittel aller Erdenbewohner in Städten wohnen. Menschen, die in Städten leben, erleiden häufiger eine psychische Erkrankung als die im ländlichen Raum. Bei affektiven Erkrankungen wie einer Depression ist das Risiko für Städter

Sozialer Stress: Warum reagieren manche mehr darauf als andere?

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Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006, S. 60ff.

„Manche Menschen können mit Verlusten besser umgehen als andere. Warum? Besonders Säuglinge und Kinder neigen in solchen Fällen zu Panik und biologischem Stress, da sie von sozialer Unterstützung weitaus abhängiger sind als Ältere. Aber auch Erwachsene reagieren außerordentlich stark, jedenfalls stärker, als andere Menschen dies in einer gleichartigen Situation tun würden. Wenn es nicht an der besonderen Schwere des Verlustereignisses liegt, kann dies dadurch bedingt sein, dass ein in frühen Jahren erlebter Mangel an Bindungen im späteren Leben der Betroffenen zu einem so genannten unsicheren Bindungsmuster geführt hat, was bedeutet, dass sich auf jedes befürchtetete oder tatsächliche Problem in zwischenmenschlichen Beziehungen eine ungewöhnlich heftige neurobiologische Angst- und Stressreaktion einstellt. […] Frühe Erfahrungen von mangelnder Fürsorge hinterlasen eine Art biologischen Fingerabdruck, indem sie das Muster verändern, nach dem Gene in späterer Zeit auf Umweltreize reagieren.*“

Beziehungsstress als Grund für Burnout, Depression & Herz-Kreislauf-Beschwerden

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Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006, S. 60ff.

„Wer Menschen nachhaltig motivieren will […], muss ihnen die Möglichkeit geben, mit anderen zu kooperieren und Beziehungen zu gestalten. […] Da sie mit der Ausschüttung der Glücksbotenstoffe Dopamin, Oxytozin und Opioide einhergehen, sind gelingende Beziehungen das unbewusste Ziel allen menschlichen Bemühens. Ohne Beziehung gibt es keine dauerhafte Motivation. Die von den Motivationssystemen ausgeschütteten Botenstoffe ‚belohnen‘ uns nicht nur mit subjektivem Wohlergehen, sondern […] auch mit körperlicher und mentaler Gesundheit. Dopamin sorgt für Konzentration und mentale Energie, die wir zum Handeln benötigen. Besonders gesundheitsrelevant ist jedoch das, was Oxytozin und die endogenen Opioide leisten: Sie reduzieren Stress und Angst, indem sie das Angstzentrum der Mandelkerne (Amygdala) und das oberste Emotionszentrum (Anteriorer Cingulärer Cortex) beruhigen. Belastete und belastende Beziehungen führen nicht nur zu einem ‚Sinkflug‘ der Motivationssysteme. Wenn die Ausschüttung von Oxytozin und Opioiden ausbleibt, entfallen auch die erwähnten beruhigenden Wirkungen auf das Angst- und das oberste Emotionszentrum. Dies hat eine neurobiologische Erregungsreaktion zur Folge. Im Normalfall, also bei Beziehungskonflikten, wie sie im Alltag laufend vorkommen, ist diese Reaktion durchaus sinnvoll, denn sie veranlasst uns, uns verstärkt um Kooperation und Normalisierung zu bemühen. Dauerhaft gestörte Beziehungen oder der vollständige Verlust tragender Bindungen können dagegen einen ‚Absturz‘ der Motivationssysteme zur Folge haben. Der Ausfall der beruhigenden Effekte auf die Emotionszentren kann sich in einer solchen Situation massiv bemerkbar machen. Über die Mandelkerne, die emotionalen Angstzentren des Gehirns, kann es dann zu einer Hochschaltung von Stressgenen und zur Ausschüttung von Alarmbotenstoffen  in tiefer gelegenen Hirnarealen kommen.* Abgesehen von der Möglichkeit massiver Aggressionsentwicklung, zeihen Beziehungskrisen oder Verluste in der Regel eine zweiphasige seelische Reaktion nach sich: Kurzfristig setzt meistens ein Gefühl von Schmerz und Erregung ein, das mit Angst, Panik, Trauer (oder Aggression) verbunden sein kann. Langfristig – das heißt, falls Beziehungsstörungen chronisch anhalten oder falls ein Verlust (noch) nicht verkraftet werden konnte – kann es zu verschiedenen Spielarten einer depressiven Störung kommen. Diese Reaktionsketten laufen unabhängig von unserer bewussten Kontrolle ab. Sie sind bereits bei Säuglingen zu beobachten.“

*“Bleibt bei schweren Krisen auf der Beziehungsebene die beruhigende Wirkung von Oxytozin auf die Mandelkerne (Amygdala) aus, schütten die Nervenzellen der Mandelkerne den erregenden Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) Glutamat aus. Dieser aktiviert dann zwei in den tieferen Regionen des Gehirns gelegene Alarmzentren: Zum einen werden im Hypothalamus Stressgene angeschaltet (mit der Folge, dass es im Körper zu einer Erhöhung des Stresshormons Cortisol kommt). Zum andere aktiviert das von den Mandelkernneuronen ausgeschüttete Glutamat Alarmzentren des Hirnstamms, wo es dann unter anderem zur Ausschüttung von Noradrenalin kommen kann. Noradrenalin setzt das gesamte ‚Panikorchester‘ des Körpers in Gang, einschließlich Herz, Kreislauf und Psyche.“

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