Neulich war ein interessantes Interview mit der Psychologin Christine Altstötter-Gleich auf geo.de zu lesen. Es ging um ein uns sehr bekanntes Thema, nämlich die hohen Ansprüche, die manche Menschen an sich und ihre Arbeit haben, inwiefern das ungut wirken und was man dagegen machen kann: Ungesunder Perfektionismus: Auswege aus der Überforderungsfalle
„Aber es ist ein großer Unterschied, ob ich einen von den Eltern bevorzugten Lebensstil pflege, weil ich sie nicht enttäuschen will und deswegen fraglos ihren Erwartungen entspreche (beziehungsweisegerade um ihrer Enttäuschung willen alles genau andersherum mache), oder ob ich auf diese Art lebe, weil ich der Überzeugung bin, dass es so richtig für mich ist. Es ist ein großer Unterschied, ob ich das tue, was andere Menschen von mir wollen, weil ich mich nie gefragt habe, ob es vielleicht auch anders ginge und was ich selbst eigentlich will, oder ob ich es tue, weil ich es selbst für richtig halte. In den ersten Fällen tut man, was von einem erwartet wird, eben weil es von einem erwartet wird. Im zweiten Fall tut man etwas, weil man es für richtig hält, weil es zu einem persönlich passt und für einen stimmig ist – wobei man damit gleichzeitig den Erwartungen anderer entsprechen kann.“
Michael Bordt: Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen
„Der zentrale Sozialisationseffekt von weiterführenden Schulen und dann der Hochschule besteht in der Einübung von Leistungsmotivation als Voraussetzung für Erfolgstüchtigkeit. Die Aufstiegsenergie wird in den Bildungsinstitutionen durch die Ausrichtung auf die Bildungsziele ausgekühlt und abgerichtet. Das Lehrpersonal verteilt Noten bekanntlich nicht nur für formelle Leistungserbringung, sondern auch und besonders für informelle Habitusdurchdringung. Die Heranwachsenden sollen lernen, sich einzubringen, auszudrücken und insgesamt eine gute Figur zu machen.“
Am 18. Februar veranstaltet das Münchner Bündnis gegen Depression eine offene Gesprächsrunde zu einem interessanten Thema, das auch für auch für Unsereiner wichtig ist: Fit für den Job – berufsorientiertes Training bei Depression.
Wann: 18. Februar 2020, 18 Uhr 30 bis 20 Uhr Wo: Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Hörsaal, Kraepelinstr. 2-10, München
„Weil Arbeit im Büro wesentlich aus Interaktion besteht, erscheint Ausbeutung in der Beziehung zwischen Menschen als der wahre Grund von Ermattung und Erschöpfung.“
Bude, Heinz: Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee. München 2019
Hier der Hinweis auf einen lesenswerten und aufrüttelnden Artikel ausgerechnet im zum Springer-Medienhaus gehörenden Business Insider, der einen besonderen Aspekt der Hintergründe von Burnout beleuchtet: Einsamkeit: Burnout hat nichts mit Überanstrengung zu tun.
In einem offenen, guten, fundierten und vor allem wohltuend unaufgeregten Gespräch mit dem Psychiater Dr. Gernot Langs und Kati Krause, die 2014 selbst an einer schweren Depression erkrankte, geht die Moderatorin Dr. Yael Adler wirklich sämtliche wichtige Fragen an, die uns in unserer Arbeit in der Selbsthilfegruppe auch stets bewegen: Entstehung, Ursachen und Hintergründe, Symptome, Anlaufstellen, Informationsbeschaffung, Behandlungsmöglichkeiten, Therapieformen, Therapeutensuche, Umgang mit Familie, Freunde und Arbeitgeber, Medikation…
Für alle direkt und indirekt Betroffene also, die sich einen guten fundierten Überblick über das weite Feld Depression und Burnout verschaffen möchten, SEHR (!) empfehlenswert!
..schließlich kann es nur besser werden angesichts der vielen Menschen, die an Erschöpfungsszuständen leiden. In diesem Sinne wünscht Yourway2life allen Betroffenen ein gutes neues Jahr!
Wir Menschen halten sehr viel auf unsere Fähigkeit, logisch zu denken und überlegt und also: vernünftig zu handeln. Und das aus gutem Grund. Denn dieser Vorteil hat uns im evolutionären Wettstreit zweifellos viel gebracht. Möglich gemacht hat diesen Erfolg die spezifische Entwicklung des menschlichen Gehirns. Seit jeher sorgt es mit bewundernswerter Höchstleistung tagtäglich und buchstäblich pausenlos dafür, dass wir unseren immer komplexer werdenden Alltag relativ mühelos bewältigen. Das Gehirn ist ein immens wichtiger Teil unseres Körpers, es ist DAS Zentralorgan. Wer wollte das ernsthaft bestreiten?
Umso erstaunlicher ist allerdings, dass sehr viele, vielleicht sogar die meisten Menschen schwer bis gar nicht akzeptieren können oder wollen, dass auch dieser so wichtige Teil unseres Körpers krank werden kann – und das auch tut: Innerhalb eines Jahres leiden mehr als ein Drittel der erwachsenen Frauen und ein Viertel der Männer wenigstens einmal unter einer so großen psychischen Störung, dass sie ärztlich behandelt werden sollte./1/ Es ist eine Tatsache: Erkrankungen des Gehirns,
Gestresst von der Stadt? Du bist nicht allein. Das zumindest lässt sich offenbar immer öfter belegen. Dies und welche Auswirkungen auf die psychische, körperliche, seelische und soziale Gesundeheit dies hat, ist zu erfahren im sehr interessanten und hörenswerten SWR2-Wissen-Podcast: Stressfaktor Stadt – Eng, laut, anonym.
Menschen, die in stressbedingte Erschöpfungszustände geraten, haben meist auch ein geschwächtes Immunsystem. Wie hängt das zusammen? Ein lesenswerter und interessanter Artikel fand sich hierzu kürzlich in der Apotheken-Umschau: Wie die Psyche das Immunsystem beeinflusst
Menschen, die auf einmal von Burnout betroffen sind, haben sich gar nicht mal so selten mit der Frage zu beschäftigen, ob da nicht Arbeitssucht im Spiel ist. In unserer Leistungsgesellschaft ist das eigentlich nicht weiter verwunderlich, was die Angelegenheit freilich nicht unbedingt leichter macht. Es zeigt nur, dass nicht nur von Burnout direkt betroffene Menschen aufgefordert sind, sich Gedanken darüber zu machen, wie viel Arbeitspensum gut für sie ist.
Es zeigt sich: Wie bei jeder Droge, so ist’s auch mit der Arbeit. Wir brauchen sie für unser Wohlbefinden. Doch zuviel davon, und die Dinge kehren sich ins Gegenteil. Es gilt also auch hier: Die Dosis macht das Gift.
YourWay2Life wünscht allen von Burnout betroffenen Menschen von Herzen frohe Weihnachten und alles Gute für ein gesundes und zufriedenes 2020! Kommt gut ins neue Jahr! Auf dass sich die Dinge so entwickeln, wie es gut für Euch ist!
„Es gibt keine andere Wirklichkeit, als die gegenwärtige Wirklichkeit, so daß – selbst wenn man endlose Zeitalter leben würde – ein Für-die-Zukunft-leben immerwährend am eigentlichen Punkt vorbeigehen würde. Es ist gerade die Realität der Gegenwart, dieses bewegte, lebendige JETZT, das sich aller Erklärung und Beschreibung entzieht. Hier ist diese mysteriöse, wirkliche Welt, die Worte und Ideen nie festzunageln vermögen. Immer nur für die Zukunft leben heißt, daß wir nicht mehr in Fühlung sind mit der Quelle und dem Mittelpunkt des Lebens, und als Ergebnis kam all die Magie des Benennens und Denkens zu etwas, wie einem vorübergehenden Zusammenbruch.“
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