Im März findet zu unserem Thema in München eine Fachtagung statt:
„Psychische Gesundheit, Stress am Arbeitsplatz und Burnout“
Mittwoch, den 8. März 2017 von 10 bis 16 Uhr im Gasteig in München (Blackbox)
Die Tagung ist kostenlos und erfolgt im Rahmen der Kampagne „Bitte stör mich! Aktiv gegen Depressionen“ des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Ausgerichtet wird die Veranstaltung durch Dr. med. Claus E. Krüger von der psychosomatischen Abteilung der Kreisklinik Ebersberg.
Brennen manche von uns aus, weil sie zuviel zu geben bereit sind und nicht genug vor den Nehmern geschützt werden? Hier ein interessanter TED-Talk dazu von Adam Grant: Are you a giver or a taker?
Mit der Frage, wie man Gutes tun und gleichzeitig ein Ausbrennen verhindern kann, beschäftigt sich eine Podcast- und Artikel-Serie „Generosity Burnout“ der Harvard Business Review. In englischer Sprache.
Wie kommt es zu Burnout? Der Philosoph und Medientheoretiker Byung-Chul Han gibt in seinem sehr lesenswerten Essay „Burnoutgesellschaft“* ein paar Hinweise darauf. Z.B. indem er sich mit seinem Kollegen Richard Sennett auseinandersetzt:
„Die ständige Steigerung der Erwartungen, so daß das jeweilige Verhalten nie als befriedigend erlebt wird, entspricht der Unfähigkeit, irgend etwas zu einem Abschluss zu bringen. Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird vermieden, weil dadurch das eigene Erleben objektiviert würde, es würde eine Gestalt, eine Form annehmen und damit unabhängig vom Selbst Bestand haben.“
(Richard Sennett: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Berlin 2008)
Byhung Chul Han dazu:
„Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird nicht absichtlich ‚vermieden‘. Vielmehr stellt sich das Gefühl, ein endgültiges Ziel erreicht zu haben, nie ein. Es ist nicht so, dass das narzisstische Subjekt nicht zum Abschluss kommen will. Vielmehr ist es nicht fähig, zum Abschluss zu kommen. Der Leistungszwang nötigt es dazu, immer mehr Leistung hervorzubringen. So kommt es nie zu einem ruhenden Punkt der Gratifikation. Es lebt permanent in einem Gefühl des Mangels und der Schuld. Da es letzten Endes mit sich konkurriert, versucht es sich selbst zu überholen, bis es zusammenbricht. Es erleidet einen psychischen Kollaps, den man ‚Burnout‘ nennt. Das Leistungssubjekt verwirklicht sich zu Tode. Sichverwirklichen und Selbstzerstörung fallen hier in eins.“
*Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016
Ab einem bestimmten Produktionsniveau ist die Selbstausbeutung wesentlich effizienter, viel leistungsstärker als die Fremdausbeutung, weil sie mit dem Gefühl der Freiheit einhergeht. Die Leistungsgesellschaft ist eine Gesellschaft der Selbstausbeutung. Das Leistungssubjekt beutet sich selbst aus, bis es ganz ausbrennt (Burnout). Es entwickelt sich dabei eine Autoaggressivität, die sich nicht selten zur Selbsttötung verschärft.
Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016
Ihr alle, denen die wilde Arbeit lieb ist und der Schnelle, Neue, Fremde, – ihr ertragt euch schlecht, euer Fleiss ist Flucht und Wille, sich selber zu vergessen. Wenn ihr mehr an das Leben glaubtet, würdet ihr weniger euch dem Augenblicke hinwerfen. Aber ihr habt zum Warten nicht Inhalt genug in euch – und selbst zur Faulheit nicht!
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen. In: Nietzsche Werke I. Hrsg. v. Giorgio Colli und M. Montinari, Berlin 1968
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.