Hach ja… #72
[…] daß das Leben auch des leidenden Menschen nicht aufhört, sinnvoll zu sein, sondern – im Gegenteil – die Möglichkeit gibt, den tiefsten Sinn zu erfüllen und den höchsten Wert zu verwirklichen.
Viktor Frankl
[…] daß das Leben auch des leidenden Menschen nicht aufhört, sinnvoll zu sein, sondern – im Gegenteil – die Möglichkeit gibt, den tiefsten Sinn zu erfüllen und den höchsten Wert zu verwirklichen.
Viktor Frankl
Dieses bleischwere extrem müde Lebensgefühl, das uns über manchmal sehr lange Zeit begleitet! Wie kann man ihm begegnen? Durch schlafen? Ja, aber den richtigen Schlaf. Ein Artikel auf spektrum.de klärt hierzu auf: Kann man sich müde schlafen?
Die eine oder der andere von uns wusste schon davon zu berichten, dass es eine Verbindung zwischen depressiven und Angstepisoden und der Fehlfunktion der Schilddrüse gibt. Hierzu berichtete der SPIEGEL online kürzlich über eine aktuelle Studie: Depression kann mit der Schilddrüse zusammenhängen
Darum geht es aber bei der Selbsterkenntnis letzlich nicht, sondern um die Frage, warum jemand unglücklich, unzufrieden oder depressiv ist. Dies werden die meisten Menschen nicht beantworten können, denn die Antwort auf diese Frage ist auf einer Ebene angesiedelt, die auch durch intensives Nachdenken über sich selbst nicht erreichbar ist, nämlich auf der unteren und mittleren limbischen Ebene.
Gerhard Roth
„Sind Sie multitaskingfähig?“ So schreiben Firmen auch heute noch ihre Stellen aus. Der Glaube an die Fähigkeit des Menschen, mehrere Dinge gleichzeitig erledigen zu können, scheint unerschütterlich. Gerade unsereiner weiß oft, was es heißt, zu versuchen, mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten“. Und damit auf die Nase zu fallen.
Für alle, die hier ein bisschen Trost brauchen: Wir sind nicht deshalb gescheitert, weil wir zu schlecht multitasken. wir sind gescheitert, weil wir etwas Unmögliches versucht haben. Nachzulesen ist das hier auf spektrum.de: Stress und Erschöpfung – Eins nach dem anderen!
Eine Diskussion, die uns auch immer wieder beschäftigt, ist jene nach den Wirkweisen von Antidepressiva. Der SPIEGEL online berichtete in diesem lesenswerten Artikel neulich darüber: Wie gut wirken Antidepressiva?
Über Nacht, über Nacht kommen Freud und Leid,
Und eh‘ du’s gedacht, verlassen dich beid‘
Und gehen, dem Herrn zu sagen,
Wie du sie getragen.
Julius Sturm
Wenn jeder nur einem Menschen hilft, hilft das allen. Die Liebe des einen rettet das Leben des anderen. Das klingt einfältig, ist es auch. Aber es wirkt, sofern jeder mittut. Nicht, dass Sie mich missverstehen: Wir sind nicht nur da, um uns für andere zu opfern. Wir sind da, weil andere zuweilen in uns ihr Glück finden. Und wir in ihnen. Ein Lotteriespiel, in dem es mehr Hauptgewinne gibt, als wir glauben mögen. Ihre Chancen, glücklich zu werden, stehen also gar nicht so schlecht. Sie sind sogar ziemlich gut! Das ist die einzige Wahrheit. Lassen Sie sich von anderen nichts einreden, von wegen: Das Glück ist immer tränenweit entfernt. Der Spaß der Klugen ist es, das Leben trostlos erscheinen zu lassen, damit sie noch klüger dastehen. ‚Ich habe es ja immer schon gewusst…‘ Nichts haben sie gewusst.
Eisenhauer, Gregor: Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet. Köln, 2014
„Es kann verlockend sein, einfach bestimmte Menschen für die Schwierigkeiten verantwortlich zu machen: die kontrollbesessenen mittleren Manager etwa oder die Kollegen mit MBA, die immer zuerst an die eigene Karriere denken. In Wahrheit aber ist das Problem systemisch und direkt auf die Einschränkungen hierarchischer Strukturen und einfacher Managementprozesse zurückzuführen.“
John P. Kotter
Es hat schon ganz andere getroffen. Und es trifft auch ganz andere. Und aus all denen ist auch noch was geworden und wird dies auch tun. Zum Beispiel: Fast alle.
Dies legen zumindest Studien nahe, die besagen, dass nur eine kleine Minderheit im Laufe ihres Lebens von psychischen Erkrankungen verschont bleiben. Das berichtet spektrum.de hier in diesem Artikel: Nur eine Minderheit bleibt ein Leben lang psychisch gesund.
Eine Grundbedingung muss beachtet werden, nämlich dass dasjenige, was schließlich getan wird, im Einklang mit dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis steht. Dies ist der Grund dafür, dass diese Instanz das erste und das letzte Wort hat. Wir müssen nämlich mit unseren Handlungsentscheidungen leben können. Was wir tun, muss im Lichte unserer bewussten und insbesondere unbewussten Lebenserfahrung plausibel und gerechtfertigt erscheinen. Dies entspricht der Übereinstimmung unbewusster Motive und bewusster Ziele. Können wir dies auf Dauer nicht, so werden wir psychisch krank.
Roth, Gerhard: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern. Stuttgart, 2011.
Auf spektrum.de findet sich dieser sehr offene und ehrliche Artikel „‚Du bist nicht allein'“ über Ängste und Depressionen. Dem Artikel ist wenig hinzuzufügen. Denn genau so ist es.
Das ist der Grund warum es unsere Gruppe gibt. Lasst uns drüber sprechen!
[Und] allgemein ist das Ringen um einen Daseinssinn etwas Primäres, ja das primärste Charakteristikum und, wie wir es darum nennen wollen, ein Consstituens menschlicher Existenz.
Viktor Frankl
Wir drehen durch, werden unzurechnungsfähig und haltlos, wenn wir das Bewußtsein für den Glauben an die unkontrollierte und ungreifbare Welt im Hintergrund verlieren, welche endgültig das ist, was wir selbst sind. Und es gibt nur einen winzigen Unterschied, wenn überhaupt, zwischen einem vollständigen, bewußten Glauben und der Liebe.
Allen Watts: Dies ist ES. Über Zen und spirituelle Erfahrung. Reinbek, 1985
Schließlich gibt es auch einen wichtigen psychosozialen Grund für das Entstehen des Ich: Wir werden von unserer Mutter, unseren anderen Familienangehörigen, Freunden, Schulkameraden als ein Individuum, eine ‚ungeteilte‘ Einheit behandelt, angeredet, und zwar mit einem Du, das jeweils mit einem Ich korrespondiert. So lernen wir uns selbst als eine Einheit zu betrachten und zu benennen.
Das Ich ist also eine Gestalt, eine Vielheit mit einem gemeinsamen Schicksal, und diese Gestalt ist dynamisch, nicht statisch. Das Ich wandelt sich und erzeugt zugleich ein Kontinuum, und nur bestimmte Erkrankungen des Gehirns oder der Psyche (die letztlich auch auf Gehirnerkrankungen zurückgehen) können dieses Kontinuum zerstören.
Roth, Gerhard: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern. Stuttgart, 2011.