ze.tt wies neulich auf eine australische Studie hin, die sich damit beschäftigte, was gesunde Wochenarbeitszeiten sind: Das Ergebnis dürfte zumindest für diejenigen, die schon einmal „ausgebrannt“ sind, wenig überraschend sein: „So lange sollten wir maximal arbeiten„.
Ich bin keine Maschine Ich werde nicht funktionieren Es geht nicht gut, ich bin keine Maschine
Du sagst mir: Wenn es so kalt ist draußen Wenn die Bäume aussehen wie Skelette Und es nicht mal echten Schnee gibt sondern nur diesen Graupel Und Dein ganzer Körper steif ist von der Kälte
Welche Möglichkeiten haben wir, wenn andere Menschen sich anders verhalten als wir uns das wünschen? Der Teamworkblog bringt hierzu einen Post mit ein paar Denkanstößen: Was tun, wenn der Kollege nicht mitzieht?
Wie kommt es zu Burnout? Der Philosoph und Medientheoretiker Byung-Chul Han gibt in seinem sehr lesenswerten Essay „Burnoutgesellschaft“* ein paar Hinweise darauf. Z.B. indem er sich mit seinem Kollegen Richard Sennett auseinandersetzt:
„Die ständige Steigerung der Erwartungen, so daß das jeweilige Verhalten nie als befriedigend erlebt wird, entspricht der Unfähigkeit, irgend etwas zu einem Abschluss zu bringen. Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird vermieden, weil dadurch das eigene Erleben objektiviert würde, es würde eine Gestalt, eine Form annehmen und damit unabhängig vom Selbst Bestand haben.“
(Richard Sennett: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Berlin 2008)
Byhung Chul Han dazu:
„Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird nicht absichtlich ‚vermieden‘. Vielmehr stellt sich das Gefühl, ein endgültiges Ziel erreicht zu haben, nie ein. Es ist nicht so, dass das narzisstische Subjekt nicht zum Abschluss kommen will. Vielmehr ist es nicht fähig, zum Abschluss zu kommen. Der Leistungszwang nötigt es dazu, immer mehr Leistung hervorzubringen. So kommt es nie zu einem ruhenden Punkt der Gratifikation. Es lebt permanent in einem Gefühl des Mangels und der Schuld. Da es letzten Endes mit sich konkurriert, versucht es sich selbst zu überholen, bis es zusammenbricht. Es erleidet einen psychischen Kollaps, den man ‚Burnout‘ nennt. Das Leistungssubjekt verwirklicht sich zu Tode. Sichverwirklichen und Selbstzerstörung fallen hier in eins.“
*Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016
Hier wieder ein Hinweis für Unternehmen, die sich dem Thema psychischer Belastung im Betrieb annehmen wollen: Das Bundesamt für Arbeistschutz und Arbeitsmedizin stellt auf seiner Website eine umfangreiche Toolbox zur Erfassung psychischer Belastungen inklusive Hintergrundinformationen bereit.
Hast du etwas getan, was sonst keiner tut? Hast du hohe Schuhe oder gar einen Hut? Oder hast du etwa ein zu kurzes Kleid getragen, ohne vorher deinen Nachbarn um Erlaubnis zu fragen?
Annete Ramelsberger hat kürzlich in einem Kommentar in der SZ auf etwas wichtiges hingewiesen: Multitasking gefährdert Konzentration in der Lebensführung und im Zusammen-) Leben. Das ist seiner Umwelt (und sich selbst) gegenüber lebensgefährlich fahrlässig.
„Das Verfahren über das Bahnunglück von Bad Aibling zeigt auch jedem einzelnen, wie wichtig es ist, seinen Job so zu machen, dass man sich nichts vorwerfen lassen muss: zum Beispiel Auto zu fahren, wenn man im Auto sitzt. Oder Züge zu überwachen, wenn man im Stellwerk sitzt. In einer hoch technisierten Gesellschaft wird es schnell lebensgefährlich, wenn man sich an diese Vorschriften nicht hält oder versucht, Rekorde in Multitasking aufzustellen – auch weil der Mensch dazu neigt, sich selbst zu überschätzen.“
Wer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, der sei darauf hingewiesen, dass es momentan eine günstige Doppel-Sonderausgabe von Matthew Johnstones Büchern gibt, die Depression und den guten Umgang mit ihr auf eine gute Art erklären.
Die Sonderausgabe „Der schwarze Hund“ umfasst die zwei Bücher, die normalerweise nur separat verfügbar sind: „Wie ich meine Depression an die Leine legte“ und „Wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren„.
Matthew Johnstone zeigt direkt und indirekt Betroffenen auf eine gute und leichte Art, was es mit Depression auf sich hat und wie man mit ihr und Erkrankten gut umgeht. Insofern ist es ein gutes Mittel, sich selbst mitzuteilen, ohne etwas erklären zu müssen, was eben so schwer zu erklären ist.
Und wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du dich kaum erinnern, wie du ihn durchquert, ihn überlebt hast. Du wirst nicht einmal sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Wenn du aus dem Sandsturm kommst, bist du nicht mehr derselbe Mensch, der in ihn heineingeraten ist. Darin liegt der Sinn dieses Sturms.
Für alle, die auf der Suche nach Möglichkeiten sind, dem Stress zu begegnen, hier der Hinweis auf eine interessante Sendung des Bayerischen Rundfunks: Das Gebet. Gemurmelt, gesungen, getanzt.
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