Medienhinweise

Pep-Songs #6: Bernadette la Hengst – Der beste Augenblick

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https://www.youtube.com/watch?v=zf8wzbb3V9A

Sie haben nichts, was mich hier hält,
in ihrer erwachs’nen Welt.
Ich hab es wirklich oft versucht,
mich angestrengt und dann verflucht!

Jeden Tag zur Arbeit geh’n
die Zeit verinnt, um zu versteh’n
es ist leichter unglücklich zu sterben
als Ungeziefer loszuwerden.

Der beste Augenblick in deinem Leben
ist nicht morgen, sondern grade eben!

Wie Burnout entsteht – eine philosophische Erklärung

Wie kommt es zu Burnout? Der Philosoph und Medientheoretiker Byung-Chul Han gibt in seinem sehr lesenswerten Essay „Burnoutgesellschaft“* ein paar Hinweise darauf. Z.B. indem er sich mit seinem Kollegen Richard Sennett auseinandersetzt:

_senett„Die ständige Steigerung der Erwartungen, so daß das jeweilige Verhalten nie als befriedigend erlebt wird, entspricht der Unfähigkeit, irgend etwas zu einem Abschluss zu bringen. Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird vermieden, weil dadurch das eigene Erleben objektiviert würde, es würde eine Gestalt, eine Form annehmen und damit unabhängig vom Selbst Bestand haben.“

(Richard Sennett: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Berlin 2008)

Byhung Chul Han dazu:

_muedigkeitsgesellschaft„Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, wird nicht absichtlich ‚vermieden‘. Vielmehr stellt sich das Gefühl, ein endgültiges Ziel erreicht zu haben, nie ein. Es ist nicht so, dass das narzisstische Subjekt nicht zum Abschluss kommen will. Vielmehr ist es nicht fähig, zum Abschluss zu kommen. Der Leistungszwang nötigt es dazu, immer mehr Leistung hervorzubringen. So kommt es nie zu einem ruhenden Punkt der Gratifikation. Es lebt permanent in einem Gefühl des Mangels und der Schuld. Da es letzten Endes mit sich konkurriert, versucht es sich selbst zu überholen, bis es zusammenbricht. Es erleidet einen psychischen Kollaps, den man ‚Burnout‘ nennt. Das Leistungssubjekt verwirklicht sich zu Tode. Sichverwirklichen und Selbstzerstörung fallen hier in eins.“

*Byung-Chul Han: Müdigkeitsgesellschaft. Berlin 2016

Multitasking: „Nicht tragisch, sondern schlichtweg fahrlässig.“

szAnnete Ramelsberger hat kürzlich in einem Kommentar in der SZ auf etwas wichtiges hingewiesen: Multitasking gefährdert Konzentration in der Lebensführung und im Zusammen-) Leben. Das ist seiner Umwelt (und sich selbst) gegenüber lebensgefährlich fahrlässig.

„Das Verfahren über das Bahnunglück von Bad Aibling zeigt auch jedem einzelnen, wie wichtig es ist, seinen Job so zu machen, dass man sich nichts vorwerfen lassen muss: zum Beispiel Auto zu fahren, wenn man im Auto sitzt. Oder Züge zu überwachen, wenn man im Stellwerk sitzt.
In einer hoch technisierten Gesellschaft wird es schnell lebensgefährlich, wenn man sich an diese Vorschriften nicht hält oder versucht, Rekorde in Multitasking aufzustellen – auch weil der Mensch dazu neigt, sich selbst zu überschätzen.“

Tipp für Weihnachten: Der „Schwarze Hund“ im Doppelband

41xf5ja6vtlWer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, der sei darauf hingewiesen, dass es momentan eine günstige Doppel-Sonderausgabe von Matthew Johnstones Büchern gibt, die Depression und den guten Umgang mit ihr auf eine gute Art erklären.

Die Sonderausgabe „Der schwarze Hund“ umfasst die zwei Bücher, die normalerweise nur separat verfügbar sind: „Wie ich meine Depression an die Leine legte“ und „Wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren„.

Matthew Johnstone zeigt direkt und indirekt Betroffenen auf eine gute und leichte Art, was es mit Depression auf sich hat und wie man mit ihr und Erkrankten gut umgeht. Insofern ist es ein gutes Mittel, sich selbst mitzuteilen, ohne etwas erklären zu müssen, was eben so schwer zu erklären ist.

Der Sturm

murakami_kafkaUnd wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du dich kaum erinnern, wie du ihn durchquert, ihn überlebt hast. Du wirst nicht einmal sicher sein, ob  er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Wenn du aus dem Sandsturm kommst, bist du nicht mehr derselbe Mensch, der in ihn heineingeraten ist. Darin liegt der Sinn dieses Sturms.

Haruki Murakami: Kafka am Strand. Köln, 2011

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