SPIEGEL ONLINE: Was geschieht nach der Therapie?
SPIEGEL ONLINE greift ein wichtiges Thema auf, dass uns auch immer wieder mal beschäftigt: „Nach der Psychotherapie: Schaffe ich das jetzt allein?„
SPIEGEL ONLINE greift ein wichtiges Thema auf, dass uns auch immer wieder mal beschäftigt: „Nach der Psychotherapie: Schaffe ich das jetzt allein?„
Der neue DAK-Report wurde kürzlich veröffentlicht. ZEIT Online berichtet darüber. Demnach mehren sich wieder Fehlzeiten und Frühverrentung aufgrund von psychischen Leiden: „So krank wie nie„
Alle Handlungen werden allein von den Eigenschaften der Natur hervorgebracht. Das vom Egoismus irregeführte Selbst denkt: „Ich bin der Handelnde.“
Bhagavad Gita
Is it getting better?
Or do you feel the same?
Will it make it easier on you now?
You got someone to blame
You say, one love, one life
When it’s one need in the night
One love, we get to share it
Leaves you baby if you don’t care for it
Did I disappoint you?
Or leave a bad taste in your mouth?
You act like you never had love
And you want me to go without
Durch eine wirlich tiefe und andere Betrachtungsweise gelangt man allmählich zu der Erkenntnis, das das System sein Verhalten selbst verursacht.
Donelle Meadows
Wer in kurzen zwanzig Minuten verstehen will, wie es zum rätselhaften Burnout kommt, dem sei diese Radiosendung des Bayrischen Rundfunks wärmstens empfohlen: „Wider den Erreichbarkeitswahn – Was Menschen in die Erschöpfung treibt„. Viel besser lässt es sich nicht beschreiben.
Auch übrigens für alle jene geeignet, die sich einmal mehr daran erinnern wollen, warum es Sinn macht, die Dinge doch anders anzugehen als vor dem Burnout…
Die ‚Lösungen‘ von gestern sind die Probleme von heute.
Peter M. Senge
Wenn [ein] Verhalten als Symptom einer Krankheit oder von Besessenheit erklärt werden kann, so ändert dies zwar nichts an der […] Bewertung [eines spezifischen] Verhaltens, aber es ändert sehr wohl etwas an der Bewertung dessen, der dieses Verhalten zeigt. Er ist Opfer einer höheren Macht, und seine Mitmenschen fühlen sich eingeladen, sich mit ihm zu solidarisieren und gemeinsam gegen diese Macht zu kämpfen. Es werden Bündnisse […] geschlossen. Wird sein Verhalten hingegen als Ausdruck seiner eigenen, bösartigen Entscheidung interpretiert, so wird die Solidarisierung gegen ihn erfolgen, weil er nicht mehr als Opfer, sondern als Täter gesehen wird.
Simon, Fritz: Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg, 2008.
‚Proaktivität‘ ist sehr häufig eine verdeckte Reaktivität. Wenn wir […] einfach nur aggressiver gegen den ‚Feind da draußen‘ vorgehen, dann reagieren wir – gleichgültig, ob wir das so bezeichnen oder nicht. Echte Proaktivität hat damit zu tun, dass man erkennt, was man selbst zu seinen Problemen beiträgt. Sie ist ein Ergebnis unseres rationalen Denkens, nicht unserer emotionalen Befindlichkeit.
Senge, Peter M.: Die Fünfte Disziplin. Kunst und Praxis der lernenden Organisation. Stuttgart 2011
Das Systemdenken zeigt uns, dass es kein ‚Draußen‘ gibt und dass wir und dieses ‚Andere‘ Teile desselben Systems sind. Der Schlüssel ist unsere Beziehung zum ‚Feind‘.
Peter M. Senge
Carola Kleinschmidt hat ein paar der besten Bücher geschrieben, die es über Burnout gibt. Auf ZEIT online gibt die Journalistin nun in einem lesenswerten Interview offen darüber Auskunft, wie man gut in ein Leben nach den Burnout zurückkehren kann: „Das Leben wird nach einer Therapie nicht leichter„. Das einzige, was mir stört, ist der reißerische Titel, der den Tenor ihrer Aussage nicht trifft. Ein zufriedenes Leben nach einem behandelten Burnout ist möglich und die Regel – vielleicht nicht sofort, aber mittelfristig!
Wärmste Lektüreempfehlung!
Sara macht uns auf den lesenswerten Artikel „Arbeiten, bis der Arzt kommt“ auf der Website Academics.de aufmerksam: Warum wird Burnout zur Volkskrankheit?
„Als ob das das Einzige wäre, was im Leben zählt: voranzukommen.“
Frederik Backman: Ein man Namens Ove. Frankfurt am Main, 2015
Aggression ist kein Selbstzweck. […] Von anderen akzeptiert zu sein stellt […] nicht nur ein psychisches, sondern ein biologisches Grundbedürfnis dar. Wo Aggression stattfindet, geht es – direkt oder indirekt – immer um das Bemühen um gelingende Beziehung, um die Verteidigung einer Beziehung oder um eine Reaktion auf ihr Scheitern.
Aus: Joachim Bauer, Prinzip Menschlichkeit