Wie Traumata überwinden?
„Traumatherapie hat sechs Phasen: Stabilisierung, Stabilisierung, Stabilisierung, Stabilisierung, Traumakonfrontation sowie Trauern und Neubeginn.“
Arne Hofmann
„Traumatherapie hat sechs Phasen: Stabilisierung, Stabilisierung, Stabilisierung, Stabilisierung, Traumakonfrontation sowie Trauern und Neubeginn.“
Arne Hofmann
Ein alter Cherokee-Indianer sagte zu seinem Enkelsohn: „Mein Sohn, in jedem von uns gibt es zwei Wöllfe, die miteinandern kämpfen.“
Ein Wolf ist böse. Er ist die Wut, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Arroganz, die Reue, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, das Überlegenheitsgefühl, der falsche Stolz und das Ego.
Der andere Wolf ist gut. Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.
Der Enkel dachte über das, was er gehört hatte, nach. Dann fragte er seinen Großvater: „Welcher Wolf gewinnt?“
„Der, den du fütterst.“
Willst du ein echter Wahrheitssuchender sein, musst du zumindest einmal im Leben alle Dinge so weit wie möglich anzweifeln.
René Desccartes
Auch weil ich davon überzeugt bin, dass Extremismus in jedem Fall ein Irrtum ist, weißt du? Denk doch mal an die Unbeugsamkeit des Asketen. Sie ist ein Fehler. Der richtige Weg ist stets der Mittelweg. In zügelloser Askese zu leben, ist unmöglich. Dazu gibt es eine schöne Geschichte von Buddha. Da er seinen Körper als schwere Bürde und Konditionierung empfand, beschloss er, sich noch zu Lebzeiten von ihm zu lösen. Der Legende nach lebte er sieben Jahre lang im Wald und aß jeden Tag nichts als ein Reiskorn. Im Museum von Lahore steht eine Statue aus der Zeit von Gandhara, die einen ganz ausgemergelten Buddha darstellt. Jede Rippe, jede Ader ist zu sehen. Doch schließlich wurde ihm klar, dass er es zu weit getrieben hatte. Auf dem Weg zur Befreiung war ihm ausgerechnet sein ausgezehrter Körper zum Hindernis geworden. Was tat er also? Er setzte sich in Bewegung, begegnete einer jungen Frau, die ihm die erste Schale Milch anbot, und begann wieder zu essen.
Der Mittelweg, immer. Zwischen Askese und Hedonismus gibt es immer den mittleren Weg. Man darf weder vom Genuss abhängen, noch sklavisch eine Idee von Größe verfolgen, die durch Askese zu erreichen wäre.
Tiziano Terzani: Das Ende ist mein Anfang. München, 2007
WAHRHEIT: Und warum kann man nicht ohne Sorgen an morgen denken?
FURCHT: Wenn sich die Menschen nicht sorgen, werden sie faul. Aber mit einer ordentlichen Portion Furcht, einer ordentlichen Portion von mir, wachen sie auf.
WAHRHEIT: Sich sorgen hat nichts mit Aufwachen zu tun. Es bewirkt nichts, das irgendeinen Wert hätte. Es stimmt, eine ganze Industrie hat sich auf der Grundlage von Sorge und Furcht entwickelt: Autoversicherungen, Krankenversicherungen, Lebensversicherungen. Aber begreifst du nicht, worauf das hinausläuft? Man macht sich krank, um sich abzusichern für den Fall, dass man krank wird. Du willst kontrollieren, was nicht kontrolliert werden kann, Furcht.
Aus: Tom Shadyac: Leben. Eine Gebrauchsanweisung. München, 2016
Tiziano: […] Wer ein Problem hat, hält nur allzu selten inne, um in der Stille auf die Stimme seines Herzens zu horchen. Die meisten stürzen sich in die Menge, gehen ins Kino oder suchen sich ein Abenteuer, um sich zu betäuben, um zu vergessen. Statt einfach mal einzuhalten. Bis plötzlich der Tag kommt, der Tag…
Saskia: Ja, bis irgendwann die große Erschütterung kommt.
Tiziano: Früher oder später kommt sie irgendwie hoch. Und dann bist du ihr nicht gewachsen, hast kein passendes Werkzeug, hast dich nicht vorbereitet. Also – wenn du ein Problem hast, halte ein. Horch in dich hinein und versuche die Antwort in dir selbst zu finden. Denn es gibt sie. Tief in deinem Inneren gibt es etwas, was dich hält, was dir hilft. Eine Stimme. Hör ihr zu. […] Das ist meine… ich will nicht sagen Hoffnung, nein, es ist meine tiefe Überzeugung, dass es so ist.
Tiziano Terzani: Das Ende ist mein Anfang. München, 2007
Hier der Hinweis auf einen lesenswerten Überblicks-Beitrag zu unserem Thema auf der auch sonst sehr informativen Website „Zeitblüten„. Vor allem das Interview mit Sascha Dengel, einem selbst von Burnout Betroffenen, könnte für alle lesenswert sein, die sich über Burnout allgemein informieren möchten:
Burnout – Erfahrungsberichte & Hilfe: „Der dritte Burnout war mein Wendepunkt.“
Vorneweg: Das ist natürlich kein Aprilscherz: Auf einen interessanten Blogpost machte mich kürzlich ein Freund aufmerksam. Der Beitrag „Der Projektmanager, idealer Burnout-Kandidat?“ beleuchtet die Frage, inwiefern Projektmanager (vielleicht sogar alle Sandwichpositionen?) besonders Burnout-gefährdert sind.
Im Post wird eine ebenfalls beachtenswerte Studie genannt, die das Centrum für Disease Management an der Technischen Universität München initiiert und durchgeführt hat. Die Ergbnisse der Studie sind hier rechts unten bei „Download“ abrufbar.
Wie geht man damit um, wenn man Dinge nicht schafft, die man eigentlich erledigen will? Wie oft hören wir von Chefs oder Mitarbeitern, dass wir persönlich das Problem sind!
Hier ein E-Mail-Dialog aus der Redaktion des Teamwork-Blogs.
„Studien belegen: Menschen in Gesellschaften, in denen Fairness, Leistungsgerechtigkeit und soziale Unterstützung großgeschrieben werden, sind generell gesünder und weniger gestresst.“
Unger, Hans-Peter, Kleinschmidt, Carola: „Das hält keiner bis zur Rente durch!“ Damit Arbeit nicht krank macht: Erkenntnisse aus der Stress-Medizin. München, 2014
Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006, S. 60ff.
„Manche Menschen können mit Verlusten besser umgehen als andere. Warum? Besonders Säuglinge und Kinder neigen in solchen Fällen zu Panik und biologischem Stress, da sie von sozialer Unterstützung weitaus abhängiger sind als Ältere. Aber auch Erwachsene reagieren außerordentlich stark, jedenfalls stärker, als andere Menschen dies in einer gleichartigen Situation tun würden. Wenn es nicht an der besonderen Schwere des Verlustereignisses liegt, kann dies dadurch bedingt sein, dass ein in frühen Jahren erlebter Mangel an Bindungen im späteren Leben der Betroffenen zu einem so genannten unsicheren Bindungsmuster geführt hat, was bedeutet, dass sich auf jedes befürchtetete oder tatsächliche Problem in zwischenmenschlichen Beziehungen eine ungewöhnlich heftige neurobiologische Angst- und Stressreaktion einstellt. […] Frühe Erfahrungen von mangelnder Fürsorge hinterlasen eine Art biologischen Fingerabdruck, indem sie das Muster verändern, nach dem Gene in späterer Zeit auf Umweltreize reagieren.*“
Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg 2006
„Die Argumente, die den Menschen aus biologischer Sicht als Beziehungswesen ausweisen, beziehen sich auf drei fundamentale biologische Kriterien: Zum einen sind die Motivationssysteme des Gehirns in entscheidender Wiese auf Kooperation und Zuwendung ausgerichtet und stellen unter andauernder sozialer Isolation ihren Dienst ein. Zweitens führen schwere Störungen oder Verluste maßgeblicher zwischenmenschlicher Beziehungen zu einer Mobilmachung biologischer Stresssysteme. Aus beiden, sowohl aus der Deaktivierung der Motivations- als auch aus der Aktivierung der Stresssysteme, können sich gesundheitliche Störungen ergeben. Dies macht deutlich, dass Menschen nicht für eine Umwelt ‚gemacht‘ sind, die durch Isolation oder ständige Konflikte gekennzeichnet ist. Ein drittes, bislang nicht erwähntes neurobiologisches Kriterium, das den Menschen als Beziehungswesen kennzeichnet, ist das System der Spiegelnervenzellen. […] Das System dieser besonderen Zellen sorgt dafür, dass ein Individuum das, was es bei einem anderen Individuum der gleichen Art wahrnimmt, im eigenen Organismus – im Sine einer stillen inneren Simulation – nacherlebt. Dadurch ergeben sich weit reichende […] Möglichkeiten sozialer Resonanz.“
„Es zeigt sich schnell, dass die Welle von Stress und Erschöpfung, die derzeit über die Deutschen schwappt, weitaus mehr ist als eine kollektive Empfindlichkeit. Wir sind vielmehr davon überzeugt, dass sich hinter der Debatte wirklich wichtige Fragen verstecken, die uns alle angehen. Beispielsweise die Frage danach, was ‚gutes Leben‘ heute eigentlich bedeutet. Und auch die Frage, inwieweit wir ganz persönlich für unsere Zufriedenheit verantwortlich sind – und welchen Einfluss die Arbeitsverhältnisse und der gesellschaftliche Rahmen auf unser Empfinden und unsere realen Entwicklungsmöglichkeiten haben.“
Unger, Hans-Peter/Kleinschmidt, Carola: „Das hält keiner bis zur Rente durch!“ Damit Arbeit nicht krank macht: Erkenntnisse aus der Stress-Medizin. München, 2014
„Ob im Gesellschaftlichen oder im Privaten: Viele Kriegsenkel werden lernen müssen, sich selbst wichtig zu nehmen und notwendigen heftigen Auseinandersetzugen mit den Älteren nicht länger aus dem Weg zu gehen. Grenzziehungen verlaufen selten ohne Konflikte. Aber sie schaffen eindeutige Verhältnisse und einen klaren Blick auf die Prioritäten.“
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation. Suttgart 2011
„Worauf die Motivationssysteme [mindestens des Menschen, vermutlich aber aller Säugetiere] zielen, ist also Zuwendung und die gelingende Beziehung zu anderen. Dies erklärt die bekannte Tatsache, dass Menschen nach dem Verlust wichtiger zwischenmenschlicher Bindungen oft einen Einbruch ihrer Lebensmotivation erleben und von Gefühlen der Sinnlosigkeit geplagt sind. Verlustereignisse sind, wie Studien belegen, typische Auslöser von Depressionen und anderen psychischen Krisen. Die Tatsche, das länger dauernde soziale Isolation oder der Verlust wichtiger zwischenmenschlicher Bindungen zu einem Absturz der Motivationssysteme führen können, macht etwas Entscheidendes deutlich: Alle Ziele, die wir im Rahmen unseres normalen Alltags verfolgen, die Ausbildung oder den Beruf betreffend, finanzielle Ziele, Anschaffungen etc., haben aus der Sicht unsere Gehirns ihren tiefen, und meist unbewussten ‚Sinn‘ dadurch, dass wir damit letztlich auf zwischenmenschliche Beziehungen zielen, das heißt, diese erwerben oder erhalten wollen. Das Bemühen des Menschen, als Person gesehen zu werden steht noch über dem, was landläufig als Selbsterhaltungstrieb bezeichnet wird.“