Hach ja…

Hach ja… #26

„Wozu dient Einsicht, wenn man auf keine nützliche Melancholie stößt.“

Ry?nosuke Akutagawa, japanischer Dichter

Hach ja… #24

Das Leichte ist richtig.
Beginne richtig, und es wird leicht.
Fahre leicht fort, und es ist richtig.
Der richtige Weg, das Leichte zu finden,
ist den richtigen Weg zu vergessen
und zu vergessen, dass er leicht ist.
(Dschuang-Tsu)

Hach ja… #23

„Wie elend kann man sich eigentlich fühlen?“

„Elend wird nach Richter gemessen“, lautete die Antwort.

„Wovon reden Sie da?“

„Von Erdbeben. Oder eigentlich davon, wie man Erdbeben und Elend misst. Die Mercalli-Skala endet bei 12. Richter ist prinzipiell nach oben offen. Übelkeit, Elend, Depression – alles Richter. Freude, Lust, Glück – alles Mercalli.“

das_groessere_wunder-9783423143899Aus: Thomas Glavinic: Das größere Wunder. München 2015/2

 

Hach ja… #22

„Aber“, sagte er, „Was heißt das…“
„Mehr sage ich nicht!“
„Ich will aber mehr wissen!“
„Antworten werden überschätzt.“
„Ich frage trotzdem!“
„Du wirst nichts mehr erfahren, also frag nicht!“
„Ich frage trotzdem! Wie finden wir die Schlüssel? Wie suchen wir danach? Die Welt ist groß.“

„Das stimmt, die Welt ist groß, und deshalb sage ich dir, ich weiß nicht, ob es richtig wäre, danach zu suchen. Manche Dinge findet man nicht, wenn man sie sucht, so schlau und kühn man es auch anstellen mag, denn manche Dinge kommen zu einem, wenn man gar nicht danach verlangt. Die große Liebe etwa kommt nur dann, wenn man sie eben nicht sucht. Anderes muss man suchen, suchen, suchen, nur dann gibt es eine Chance, es zu finden.“

das_groessere_wunder-9783423143899Aus: Thomas Glavinic: Das größere Wunder. München 2015

Hach ja… #21

„Ach Junge.“ Gerry war, als legte sich ein eiserner Ring um sein Herz. Es gibt nicht immer Richtig und Falsch. Manchmal muss man abgwägen. Für sich selbst entscheiden.“

Felix starrte weiter nach unten. „Und wenn man sich dabei verletzt?“

„Na, dann ändert man seine Meinung. Denkende Menschen ändern ihre Meinung, das ist so. Ab und zu muss man Dinge neu überlegen. Vor allem dann – „

“ – wenn man neue Informationen erhalten hat?“

„Yep.“

Cover_Anders_AndreasSteinhoefel (458x640)Aus: Andreas Steinhöfel: Anders. Hamburg 2014
(Ein supertoller Roman!)

Hach ja… #20

„Es ist sehr viel leichter, die Rolle des Opfers einzunehmen und die Verantwortung oder Schuld für unsere Erfahrungen einer Person oder Macht außerhalb unserer Selbst zuzuweisen. Wenn wir aber die Entdeckungen der modernen Wissenschaft ernst nehmen, dann haben wir die Verantwortung für unsere sich Augenblick um Augenblick ereignenden Erfahrungen selbst zu übernehmen.“

Yongey Mingyur Rinpoche
in: Buddha und die Wissenschaft vom Glück. München 2007

Hach ja… #19

Er musste auf schmerzhafte Weise erkennen: Eine Droge ist ein Gegner, der genauso ist wie man selbst. Genauso groß, genauso breit, genauso kräftig. Keinen Zentimeter größer, keinen Zentimeter kleiner. Nicht schwerer und nicht leichter, nicht stärker und nicht schwächer. Wie besiegt man jemanden? Wie besiegt man jemanden, der genauso ist wie man selbst?

das_groessere_wunder-9783423143899Aus: Thomas Glavinic: Das größere Wunder. München 2015

Hach ja… #18

„Es gehört zu den alltäglichen Tatsachen des Lebens, dass wir über unvereinbarte Ziele nachdenken und zwischen ihnen wählen müssen.“

Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler & Philosophen

Hach ja… #17

„Die Zugehörigkeit zu einem Familiensystem ist für jeden Menschen unabdingbar. Es ist daher eine Form der Anmaßung, wenn eine Person aus dem System ausgeschlossen und dadurch nicht gewürdigt wird, aus welchem Grund auch immer.“

Arist von Schlippe, Jochen Schweitzer
In: Systemische Interventionen. Göttingen 2010/2

Hach ja… #16

„Wenn ein Fortschritt eintreten soll, muss zuerst jemand da sein, der ihn bemerkt und mit anderen darüber spricht.“

Ben Furman, Tapani Aloha
In: Die Zukunft ist das Land, das niemandem gehört…
Stuttgart 1995

Hach ja… #15

„Der Geist ist die Quelle aller Erfahrung, und indem wir die Ausrichtung des Geistes ändern, können wir die Qualität all dessen, was wir erfahren und wahrnehmen, verändern.“

Yongey Mingyur Rinpoche
in: Buddha und die Wissenschaft vom Glück. München 2007

Hach ja… #14

„Menschen sieht man nicht wie Häuser, Bäume oder Sterne. Man sieht sie in der Erwartung, ihnen auf eine bestimmte Weise begegnen zu können und sie dadurch zu einem Stück des eigenen Inneren zu machen. Die Einbildungskraft schneidet sie zurecht, damit sie zu den eigenen Wünschen und Hoffnungen passen, aber auch so, dass sich an ihnen die eigenen Ängste und Vorurteile bestätigen können. Wir gelangen nicht einmal sicher und unvoreingenommen bis zu den äußeren Konturen eines anderen… Und so sind wir uns doppelt fremd, denn zwischen uns steht nicht nur die trügerische Außenweilt, sondern auch das Trugbild, das von ihr in jeder Innenwelt entsteht. Ist sie ein Übel, diese Fremdheit und ferne? Müsste uns ein Maler mit weit ausgestreckten Armen darstellen, verzweifelt in dem vergeblichen Versuch, die anderen zu erreichen? Oder sollte uns sein Bild in einer Haltung zeigen, die Anderen zu erreichen? Oder sollte uns sein Bild in einer Haltung zeigen, in der Erleichterung darüber zum Ausdruck kommt, dass es diese doppelte Barriere gibt, die auch ein Schutzwall ist?“

Pascal Mercier
„Nachtzug nach Lissabon“

Hach ja… #13

Wie viel ist genug? | Robert Skidelsky, Edward Skidelsky | Buch ...„Allgemein gesagt: Glück ist nur gut, wenn es angebracht ist; wenn Traurigkeit angebracht ist, ist es besser traurig zu sein.“

Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler und Philosphen

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